Was dir die Sünde nehmen will

Als ich noch ein Kind war, wohnten wir in einem Hochhaus. Ich spielte gerade mit einer Freundin im vierten Stock auf dem Balkon, als wir unten die Jungs, darunter auch meinen Bruder, sahen. Meine Freundin ermutigte mich, meinem Bruder den Mittelfinger zu zeigen. Einfach so.

Ich liebte meinen Bruder, doch der Druck, meiner Freundin zu imponieren, war stärker und so tat ich es, was mir Hausarrest bescherte. Ausgerechnet an dem Tag, an dem wir Besuch hatten! So waren alle draussen am Spielen, nur ich nicht.  

Das ist jetzt ein sehr kindliches Beispiel, doch es lässt sich in viele Situationen unseres Lebens übersetzen. 

“Der Dieb kommt nur, um die Schafe zu stehlen und zu schlachten und um Verderben zu bringen. Ich aber bin gekommen, um ihnen Leben zu bringen – Leben in ganzer Fülle.” (Johannes 10:10 NGÜ)

Das, was Gott dir geben will, ist das, was dir die Sünde nehmen will! 

Ja, an diesem Tag hatte ich auf die falsche Stimme gehört und nun wurde mir durch die Sünde die Freude des Tages genommen. Nicht nur das, ich liess dadurch Raum für Gedanken wie: “Meine Eltern lieben mich nicht mehr”. 

Siehst du, wie schnell dieser Kreislauf der Sünde, der Scham und der Lüge weitergeht? Wenn du dich in solch einem Kreislauf befindest, ist es wichtig, diesen mit der Wahrheit zu durchbrechen! Und die Wahrheit beginnt mit dem Anerkennen der eigenen Fehler.

So wie ich an diesem Tag meines Hausarrests zu meinen Eltern gegangen bin und gesagt habe: “Mama, Papa, das war blöd von mir. Es tut mir leid.”, so kannst du heute noch vor Gott treten und ihn um Vergebung bitten. 

Und weisst du was? Meine Eltern konnten nicht länger böse auf mich sein und ich durfte sofort wieder draussen spielen! Wenn meine Eltern schon so großzügig an Liebe sind, wie großzügig wird dann erst dein Vater im Himmel, der die Liebe selbst ist, mit dir sein?