Stell den Wecker

Müde fiel ich mitten am Tag ins Bett! Was war ich platt von diesem Umzug, der sich als viel anstrengender erwiesen hatte, als ich es eh schon befürchtet hatte. Nun war ich in meinem wunderschönen Zuhause angekommen und hätte erst einmal ein paar Tage durchschlafen können….

“Hätte können”…. doch ich tat es nicht. Denn die Kartons wären von alleine nicht verschwunden, niemand hätte den Müll weggebracht und es hätte sich auch keiner um meine Ummeldung auf dem Rathaus gekümmert. Somit hätte das einen Rattenschwanz an Problemen mit sich gezogen. 

So stellte ich den Wecker, auch wenn es mir schwer fiel. Und weisst du was? “Den Wecker zu stellen”, das war in meinem Leben schon so oft wertvoll! Ob in Zeiten der Trauer, der Depression oder auch als Menschen mich einfach mit ihren Worten verletzt hatten und ich das erst einmal verdauen musste. Denn es hat mir geholfen, an diesem Punkt nicht für immer “liegen zu bleiben”, sondern weiterzumachen, auch wenn es erst einmal Kraft gekostet hat.

Die Zeit, um gewisse Erfahrungen zu verarbeiten, die darf und soll man sich nehmen. Doch es ist sehr wichtig, nicht an diesem Punkt stehen oder liegen zu bleiben. Dabei hilft nun einmal dieser unangenehme Wecker, der es schlussendlich nur gut mit uns meint.

Ich möchte dich heute im wahrsten Sinne des Wortes wach-rütteln und daran erinnern, dass es eine Zeit für alles gibt. 

“Jedes Ereignis, alles auf der Welt hat seine Zeit: 

Geborenwerden und Sterben, 

Pflanzen und Ausreissen, 

Töten und Heilen, 

Niederreissen und Aufbauen, 

Weinen und Lachen, 

Klagen und Tanzen, 

Umarmen und Loslassen.” 

(Prediger 3:1-5 HFA)

Ja, alles hat seine Zeit. Alles! Deswegen möchte ich dich heute aus tiefstem Herzen wachrütteln, falls du den Wecker nicht gestellt haben solltest, denn heute ist einfach ein perfekter Tag, um die Traurigkeit abzuschütteln, die Trauer abzugeben und diesen neuen Tag mit all seiner Schönheit anzunehmen:

Wir können den neuen Morgen nur sehen, wenn wir den Wecker stellen und aufstehen!