Nicht stolz, aber auch nicht doof
“Ihr sagt, es geht nicht? Dann holt die Verantwortlichen her, damit wir gemeinsam eine Lösung finden.”
Während des Soundchecks eines Open-Air-Festivals hatten die Techniker vor Ort meine Bitte, doch einen kleinen Weg von der Bühne aus bis ins Publikum freizumachen, konsequent abgelehnt.
Ich weiss auch nicht, woran das liegt, aber die Zusammenarbeit zwischen Künstler und den Technikern vor Ort ist oft etwas – na, sagen wir mal – “spannend”.
Hier stand ich, mit einem klaren Auftrag, den ich – ungehindert, also ohne Zaun zwischen Bühne und Menschen – erfüllen wollte und wurde genau dabei – lieblos – behindert.
Was nun? Bescheiden bleiben und einknicken? Wie reagiere ich richtig, wo David uns vorlebt: “Herr, mein Herz ist nicht erfüllt von Stolz, auch schaue ich nicht überheblich auf andere herab…” (Psalm 131:1 NGÜ)
Wenn ich jetzt für das einstehe, was ich möchte, ist das schon Stolz? Ganz ehrlich, auch nach all den vielen Jahren der Erfahrung fällt es mir immer noch schwer für etwas aufzustehen und einzustehen, das “mit mir” zu tun hat. Und vielleicht hast auch du eher das Problem zu bescheiden, als zu stolz zu sein.
Es gibt Momente, da wird dir nur der Heilige Geist zeigen können, ob es richtig ist, das durchzuziehen, was DIR wichtig erscheint oder dich zurückzuziehen, weil dadurch der Friede bleibt.
Paulus stand oft einmal vor genau solchen Herausforderungen und Fragen. Auch ihn konnte man sicher als “stolz” wahrnehmen, weil er so selbstbewusst reden konnte. Doch weisst du, wie er das erklärt?
“Wenn wir mit solchem Selbstbewusstsein von unserem Dienst sprechen, gründet sich das auf Christus und geschieht im Vertrauen auf Gott. Aus eigener Kraft sind wir dieser Aufgabe nicht gewachsen; es gibt nichts, was wir uns als Verdienst anrechnen könnten. Nein, UNSERE BEFÄHIGUNG VERDANKEN WIR GOTT.” (2. Korinther 3:4-5 NGÜ)
Und in genau diesem Vertrauen auf Gott entschied ich mich an diesem Tag “durchzuziehen”. Weisst du, was das Ergebnis war? Zuschriften von Menschen, die sagten: “Déborah, als du von der Bühne direkt ins Publikum bist und mich umarmt hast, da habe ich Gottes Liebe gespürt und etwas in mir ist heil geworden.”
Wer das wohl verhindern wollte, das ist uns klar. Und deswegen ist es so wichtig, nicht immer nur “zu bescheiden” zu sein. Sei nicht ZU bescheiden, lass dich immer vom Heiligen Geist leiten.
Danke für Dich!
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