Können wir bitte mehr Gnade haben?

“Déborah… ich glaube, ich bin schwanger. Wenn das so ist, wird mein Vater, der Pastor ist, stinksauer sein und mich aus dem Haus werfen.” 

Das 16-jährige Mädchen stand weinend vor mir. Hilflos. Verzweifelt. Ängstlich. Kurz gefasst: am Boden zerstört. Und mir brach es das Herz: “Wie kann es sein, dass ein Mensch, der eh schon genug unter der Situation leidet, hier auch noch alleine hindurch muss, weil er genau weiss, dass jetzt der “Zeigefinger vor der Liebe” kommen wird?”

NATÜRLICH ist das eine richtig, richtig, richtig schwierige Situation. Doch mein Tipp:       
Lass uns mit einer Umarmung beginnen – und dann GEMEINSAM einen Weg finden!

Würde Gott uns den Zeigefinger VOR der Liebe zeigen,                                                         hätten wir ein grosses Problem – und zwar für alle Zeiten!

Die Geschichte des Blinden in der Bibel, der dann geheilt wird (siehe Johannes 9:1-12 HfA), geht sehr ähnlich aus. Blindheit ist damals ein Zeichen von Sünde gewesen, deswegen sagten die Pharisäer: “Du warst doch schon bei deiner Geburt ein Sünder.”                      
(siehe Johannes 9:34 HfA) 

Und obwohl Jesus ihn geheilt hatte, blieben sie bei ihrer Meinung, dass dieser Mensch ein Sünder – also nicht gut genug für sie sei – und: “Schlossen ihn aus der Gemeinschaft aus.” (Johannes 9:34 HfA)

Gestern, wie heute – gibt es leider mehr verurteilende, als liebende Leute. 😕

Drum lass uns anders sein! Lassen wir das mit dem Zeigefinger doch sein – und lassen die Menschen erst einmal – so wie sie sind – rein. ❤️

Wenn Menschen wüssten, wer ICH einmal gewesen bin. 🫣                             
Wenn Menschen wüssten, was ich schon gesagt und getan habe – ich wäre raus. Und DU wahrscheinlich auch 😉.

“Aber jetzt sind eure Sünden abgewaschen. Ihr gehört nun ganz zu Gott; durch unseren Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes seid ihr FREIGESPROCHEN.”  (1. Korinther 6:11 HfA)

Es gibt HEUTE Menschen, die dort sind, wo du GESTERN gewesen bist.         

Lass uns darauf achten, dass nicht unser Zeigefinger, sondern die gleiche Gnade, die auch wir erlebt haben – oder gerne erlebt hätten –  sie erwischt. 

Denn das, was Menschen HEUTE erleben –
werden sie anderen MORGEN dann weitergeben. 

Danke für deine Liebe.