Fühlst du dich benachteiligt?

“Papi, kannst du mich hochheben?” 

Mein süsser kleiner Neffe wollte auch sehen, was die grösseren Jungs da gerade entdeckt hatten. Doch es waren zu viele und er konnte nicht sehen, was sein grosser Bruder da geschenkt bekommen hatte und gerade mit den anderen betrachtete.

Diesen Moment habe ich zufällig gefilmt und immer und immer wieder angeschaut. Und ich war so glücklich dabei zu erkennen, dass mein dreijähriger Neffe sich durch seine Grösse gar nicht benachteiligt fühlte, obwohl er nicht sehen konnte, worüber die anderen da lachten. Direkt und ohne zu zögern, sah er seinen grossen Papa an und sagte selbstbewusst: 
“Papi, kannst du mich hochheben?”

In einer Selbstverständlichkeit lief er zu seinem Papa. 

Dieser Moment war für mich so einleuchtend. Denn wie oft fühlen wir uns benachteiligt. Wie oft glauben wir, etwas zu verpassen, weil die anderen uns im Weg stehen – oder auch aus anderen Gründen – wie z.B. fehlenden Finanzen, oder weil wir zu wenig Ahnung von etwas haben…

“Papi, kannst du mich bitte hochheben?”, das wäre doch ein starkes Gebet für solche Situationen – und eigentlich für jeden, auch den heutigen, Tag: 

“Papa, kannst Du mich bitte hochheben, um die Dinge aus Deiner Sicht zu sehen? 
Kannst Du mich bitte hochheben, um zu verstehen, dass ich gar nicht mehr brauche, als Dich? Dass ich nicht zu klein, zu arm, zu dick, zu wertlos, oder sonst was bin, weil ich Dich nur bitten muss und Du mir alles ermöglichen wirst, das auch sinnvoll und gut für mich ist? Lass mich lernen, in jeder Situation, in der ich sonst in Verlegenheit geraten bin, weil ich mich für “nicht stark, nicht gebildet, nicht erfolgreich – oder nicht gut genug” befunden habe, ganz selbstverständlich zu Dir zu rennen und Dich zu bitten, “mich hochzuheben”?

“Denn mit dir kann ich meinen Feinden (sogar) entgegenströmen, 
mit meinem Gott kann ich über Mauern springen.” (Psalm 18:30 NGÜ)

Amen.”

Er wird dich nicht nur hochheben.
An Seiner Seite wirst du noch weiter WEITER und WEITER gehen.