Hast du dir heute schon vergeben?

“Wozu sollte ich mir selbst vergeben? Ich habe doch gar nichts getan? Sind es nicht die anderen, die schuldig an mir geworden sind?”

Das ist die natürliche Reaktion auf die Frage: “Hast du dir schon selbst vergeben?” Denn es sind doch immer erst einmal die anderen Schuld.

Als ich schon zwei Jahre mit meinem Buch “Stärker denn je” auf Tour gewesen bin und überall davon berichtete, wie mich die Entscheidung, ihm zu vergeben, frei gemacht hatte, begegnete mir diese Frage bei einem Radiointerview völlig unerwartet. Denn noch nie zuvor wurde sie mir gestellt:

“Konntest du dir selbst auch vergeben?” Es kommt wirklich selten vor, dass mir mal die Worte fehlen, doch in diesem Moment hatte ich keine Antwort.

Und vielleicht geht es dir genauso. Du hast es sogar geschafft, denen zu vergeben, die dir weh getan haben, doch du wunderst dich, weshalb du nach wie vor nicht ganz glücklich, nicht ganz frei bist.

Gott öffnete mir die Augen für Markus 12:31 (NGÜ) ganz neu: “Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst!” Dieses “wie dich selbst” verschlucken wir ja gern. Das würde ja bedeuten, dass ich mich zuerst lieben muss.

Wer liebt, vergibt! (siehe Johannes 3:16 HfA). In dem Fall könnte es auch heissen: “Vergib deinen Mitmenschen wie dir selbst!” Aber was habe ich denn getan?

Vielleicht hat dich die Entscheidung, z.B. diese Beziehung einzugehen, wertvolle Jahre deines Lebens gekostet und unterschwellig nagt das immer noch an dir. Vielleicht ist es dieser Gedanke: “Ich hätte es ja wissen müssen”, der dich schon länger lähmt. Vielleicht sind es aber auch diese Gedanken, die du über dich selbst zulässt: “Ich bin viel zu fett und hässlich.”

Vergib dir das – durch die Kraft, die Jesus dir bereitstellt, wenn du ihn darum bittest – damit du weitergehen kannst.

Willst du es tun? Jetzt?

P.S. Das Interview zu “Stärker denn je” kannst du dir hier anschauen: