Tippst du noch oder liebst du schon?

Als meine schwer kranke Freundin in einer Whatsapp Gruppe um Gebet bat, lautete meine Antwort: “Wir lieben dich. Und die Liebe wird dich da hindurch tragen!” Prompt erhielt ich die Antwort einer weiteren Person des Chats zurück: “Nicht unsere Liebe, “seine” Liebe wird sie tragen!” 

Das machte mir etwas klar, das uns allen immer wieder im Weg steht. Denn natürlich meinte auch ich seine Liebe: “Gott ist die Liebe!” (siehe 1. Johannes 4:16 HfA). Doch per Whatsapp entstehen so oft Missverständnisse! Hast du das nicht auch schon erlebt?

Wir verbringen Stunden am Computer oder Handy. Wir ermutigen einander per WhatsApp, Facebook und Co., verschicken Herzchen und Umarmungen, doch merken gar nicht, dass das nicht unbedingt die Art ist, wie Jesus seine Liebe gezeigt hätte bzw. hat! 

“Meine Kinder, unsere Liebe darf sich nicht in Worten und schönen Reden erschöpfen; sie muss sich durch unser Tun als echt und wahr erweisen.’’ (1. Johannes 3:18 NGU2011)

Selbst Jesus hat den aufwendigen und sogar schmerzhaften (!) Weg auf sich genommen, um zu uns zu kommen! Es gab damals schon Schriften, die über seine Liebe gesprochen haben, dennoch war es ihm wichtig, sich uns persönlich zu zeigen! Uns zu (be-)suchen…

Ein Emoji ist schnell verschickt. Doch ein Besuch, eine echte Umarmung, dem Nachbarn den Müll raustragen oder die Einkäufe für eine kranke Person erledigen, das sind diese echten und wahren Taten, in denen unsere Mitmenschen seine Liebe erkennen können.

Wahre und echte Liebe wird durch Taten und nicht durch Tippen gelebt.

Vielleicht kannst du heute bewusst darüber nachdenken, wo du aus deinen Worten Taten entstehen lassen kannst, die keinen Raum für Missverständnisse lassen. Wenn du zu deinem Handy greifst und ein Herz verschicken willst, dann überlege zuerst, ob du dieser Person nicht mit einem echten Besuch guttun könntest. 

Das was du zu geben hast, kann einer anderen Person zeigen, dass sie geliebt wird. Dass sie von ihm geliebt wird!